In einem flachen, weißen und recht schlichten Karton kommt der Honor Router 3 zu dir nach Hause. Lediglich ein paar Keyfacts und ein Foto sind abgebildet. Im Inneren: Der Router mit eingeklappten Antennen, Netzteil, Netzwerkkabel und eine Schnellanleitung. Letzte leider nur auf Englisch.
Die Inbetriebnahme klingt einfach, war sie in unserem Fall allerdings nicht. Eigentlich brauchst du nur das mitgelieferte Netzwerkkabel und das Netzteil. Mit ihm verbindest du dein bisheriges Modem und den neuen Honor-Router. Denn er verfügt über kein eigenes Modem. Nachdem du dem Router dann noch Strom gönnst, sollte es losgehen. Theoretisch.
Inbetriebnahme mit Hindernissen
Denn zur Inbetriebnahme sollst du dich mit Smartphone oder Rechner über das WLAN mit dem Router verbinden. Dazu sendet der Router seine Kennung unverschlüsselt aus. Aber keine Panik: Es ist noch kein Internetzugang möglich. Automatisch routet dich der Honor Router 3 zu einer Nutzeroberfläche. In unserem Test klappte das nicht auf Anhieb.
Auf dieser Nutzeroberfläche legst du dann WLAN-Namen, WLAN-Passwort und ein Routerpasswort fest. Leider mussten wir diesen Vorgang mehrfach durchführen, da der Router die Verbindung immer wieder beendete. Und: Nicht jeder Textbaustein wurde aus dem Chinesischen übersetzt. Sobald der Router online ist und du ihn nutzen kannst leuchtet übrigens eine grüne LED an der Frontseite. Warum Honor diesen umständlichen Weg der Zwangseinrichtung gewählt hat, ist unverständlich. Ein individuelles Passwort auf der Rückseite hätte eine sofortige Inbetriebnahme ermöglicht – wäre aber vermutlich teurer in der Umsetzung gewesen.
Mit dem Honor Router 3 kannst du eine Gesamtnetzwerkgeschwindigkeit von 3 Gbit/s erreichen. Das zumindest sagt die Werbung von Honor. Dabei nutzt der Router bis zu 574 Mbit/s im 2,4 Ghz Band und 2,4 Gbit/s im 5-GHz-Band. Natürlich handelt es sich dabei wie immer bei beworbenen Datenraten von Routern um die Bruttodatenrate. Das heißt, dass du als effektive Datenrate etwa die Hälfte übertragen kannst, was immer noch eine Menge ist. Es gibt dabei eine entscheidende Einschränkung: Dein Endgerät muss das auch unterstützen. Und das ist selbst bei modernen Geräten wie dem Samsung Galaxy S20 Ultra nicht der Fall – obwohl es Wifi 6 unterstützt.
Bessere Datenraten als die FritzBox 6660 Cable
Im direkten Vergleich mit der FritzBox 6660 Cable, die sich ebenfalls in unserem Testhaushalt befindet und auch Wifi 6 unterstützt, kann der deutlich günstigere Router überzeugen. Fairerweise muss man aber erwähnen, dass die Fritzbox bei einem Preis von über 200 Euro zusätzlich noch ein DOCSIS 3.1 Kabelmodem beinhaltet. Der Honor Router 3 hingegen ist ein reiner Router der immer noch ein zusätzliches Modem benötigt.
Im direkten Nahbereich der beiden Router ist kaum ein Unterschied zwischen den Leistungen der Router feststellbar. Entfernt man sich aber etwas, so fällt schnell auf, dass der Honor Router 3 zum einen eine deutlich größere Reichweite für das WLAN-Signal hat. Zum anderen ist das Signal auch nur wenige Meter vom Router entfernt insofern besser, als dass die übertragene Datenrate höher ist. Während uns die FritzBox beispielsweise etwa 400 Mbit/s auf die Terrasse unserer Wohnung übertrug, schaffte der Honor Router 3 mit den gleichen Rahmenbedingungen meistens etwa 100 Mbit/s mehr. Interessant hierbei: Besonders ein Endgerät, das noch kein WLAN 6 unterstützt, erreichte in unserem Test deutlich bessere Werte für den Honor Router.
Auch die Reichweite des WLAN-6-Signals ist wie erwähnt größer und besser. Allerdings handelt es sich dabei um einen rein gefühlten Wert. Denn Apps, mit denen wir die Empfangsstärke der Netzwerke gemessen haben, zeigten uns stets den identischen dBm-Wert an. Dennoch war der Datendurchsatz in der Regel besser, erfolgte die Verbindung über den Router aus China. Auch mit WLAN 6 darfst du in Sachen Speed keine Wunder erwarten. Die hohen Datenraten erreichst du nur in unmittelbarer Nähe des Routers. Schon eine Wand oder einige Meter Abstand sorgen für einen Abfall der Datenrate.
Einstellungen per Weboberfläche
Über die Standard-IP-Adresse 192.168.3.1 kannst du die Weboberfläche des Routers aufrufen. Das klappt aber nur, wenn du auch mit dem WLAN des Routers oder dem LAN-Anschluss verbunden bist. Von außen ist der Router nicht erreichbar. Das betrifft auch die App, die Honor zur Konfiguration empfiehlt. Nahezu alle Features kannst du aber auch über die Weboberfläche einstellen.
Die Mesh-Funktion des Routers konnten wir mangels eines zweiten Testgerätes nicht testen. Und auch die beworbene Funktion, mit der WLAN-Endgeräte in einen geplanten Schlafzustand versetzt werden können, war nicht testbar. Denn trotz intensiver Suche haben wir sie nicht im Menü gefunden.
Punktabzug in der B-Note gibt es für den Router übrigens dafür, dass nicht von Hause aus das 5-GHz-Netz auf einem Spektrum von 160 MHz sendet. Sicherlich vermeidet man so, dass die Frequenzen unnötig vollgemüllt werden – zumal sicherlich noch nicht viele Nutzer das volle Spektrum ausnutzen können. Auf der anderen Seite ist aber auch der Gesichtspunkt, dass sich derzeit vor allem versierte Nutzer einen Wifi-6-Router kaufen dürften und diese dann auch die volle Datenrate erwarten.
Fazit: Solider WLAN-6-Router für kleines Geld
Unterm Strich ist der Honor Router 3 ein sehr solides Highspeed-Gerät für unter 80 Euro. Die Datenraten und die Netzabdeckung stimmen. Wer also sein Heimnetzwerk vergleichsweise günstig auf WLAN 6 um- oder aufrüsten will, ist mit dem Router gut bedient. Aktuell bekommst du bei Bestellung direkt bei Honor sogar noch Geschenke dazu. So bekommst du gratis ein Honor Band 5 und die Honor Sports Bluetooth Earphones. Der Kopfhörer hat einen Wert von 69,90; das Honor Band 5 kostet üblicherweise 34,90 Euro.
Nicht zuletzt aufgrund der Zugaben ist der Router mit unter 80 Euro ein Schnäppchen. Andere WLAN 6 Router kosten weitaus mehr. Wer allerdings auf Highspeed-WLAN verzichten kann oder will, für den gibt es im Markt weitaus günstigere WLAN-Router.
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